Grossherzogtum Baden Geocoin - Der Greif - TB1N6ZJ


Grossherzogtum Baden Geocoin Grossherzogtum Baden Geocoin - Der Greif
Tuesday, January 01, 2008

Grossherzogtum Baden Geocoin

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Der Greif ist ein aus Tierkörpern gebildetes Mischwesen; der Sage nach lebt er in den Bergen und erreicht ein Alter von bis zu 60 Jahren.

Aussehen

Der Rumpf des Greifs ähnelt dem eines Löwen und der Vorderleib samt Flügeln, Krallen und Kopf dem eines Adlers. Es können aber auch die Vorderbeine des Löwen und als Hinterbeine die Beine des Adlers vorkommen. Aristeas erzählte in seinem Gedicht Arimaspeia, dass der Greif in Indien und auf den Rhipäischen Bergen die Goldgruben gegen die Arimaspen bewache. Herder u. a. wollten (fälschlich) des Moses Cherub im Greif wiederfinden. Aischylos lässt den Okeanos auf ihm reiten und ihn vor seinen Wagen spannen.

Die Vorstellung von den Greifen stammt vermutlich aus dem Orient. Darstellungen finden sich bereits an den Pforten von Persepolis und auf persischen und babylonischen Tapeten, weiterhin auf Helmen, z. B. auf dem der Athene Parthenos des Phidias, Brustharnischen und auch auf Münzen, z. B. auf denen von Opus, Teos, Abdera sowie als Arabesken, besonders auf römischen Säulen, sowie als Akroterien auf Tempeln.

Es gibt Vermutungen, dass frühe Funde von Fossilien des Protoceratops, eines in der Kreidezeit häufig vorkommenden Dinosauriers, zur Vorstellung des Greifen führten. Er verfügte über einen Schnabel und einen entfernt löwenähnlichen Körper.

In der Antike galt der Greif als Symbol scharf blickender Klugheit und des Sehertums und ist daher Attribut des Apollon.

Greifenstatue in Washington (D.C.)Im Mittelalter glaubte man an das Vorhandensein des Greifen und führte ihn in den Bestiarien, den Naturgeschichten des Tierreichs, auf. Er fand in der Ornamentik, namentlich in der Textilindustrie, vielfache Verwendung und war auch in der dekorativen Plastik der Renaissance sehr beliebt.

In dem auf Schweizerdeutsch (Aargauer Dialekt) überlieferten Märchen der Brüder Grimm Der Vogel Greif reißt der Held Hans dem Christen fressenden "Vogelgrif" eine Feder aus dem Schweif. In einem anderen Grimm'schen Märchen, Das singende springende Löweneckerchen, haust der Vogel Greif am Roten Meer.

Die so genannten „Greifeneier“, die in den Inventaren mittelalterlicher und späterer Kirchenschätze und fürstlicher Schatzkammern vorkommen, sind als Pokale gefasste Straußeneier.

 

Heraldik

In der Heraldik steht der Greif, ebenso wie der Löwe, als Wappentier in der Reihe der gemeinen Figuren.

Die Darstellung im Wappen ist stets im Profil, nach rechts sehen und steigend. Der Kopf unterscheidet sich durch die spitzen Ohren vom Adler. Die vorgeworfenen Vorderfüße und die Flügel sind dem Adler, der ganze untere Teil des Körpers dem Löwen entlehnt. Der Schweif ist bald auf-, bald niedergeschlagen. Die Bewaffnung, das sind die Krallen, Schnabel, Zunge und Vogelbeine, werden häufig andersfarbig tingiert. Feuerspeiend ist es nicht ein Greif, sondern eine andere Wappenfigur.

Eine Sonderform ist der Greif mit dem Unterteil als Fischschwanz. Er heißt dann Fischgreif.

Im Wappen vom Herzog Erich II. (Pommern) ist der Greif als linker Schildhalter verkappt mit dem Unterteil eines Löwen dargestellt. Der Schwanz ist durch die Hinterbeine nach vorn geschlagen und dann aufwärts gerichtet. Auf dem helmdeckenlosen Helm ein Herzogshut mit Pfauenfedern. Das gespaltene und geteilte Wappen ist mit einem Schild belegt und hat in den Feldern 1 bis 3 und Mittelschild den Greif. Das 4.Feld hat ein Schragenkreuz und jeweils eine Rose. Es ist von 1463.[1]

Der Greif ist auch beliebter Schildhalter und wird auch im Oberwappen aufsteigend gezeigt. Bei dieser Darstellung werden die Farben aus dem Wappenschild übernommen. Das ist aber nicht zwangsweise.

In der Heraldik ist er bereits seit dem Ende des 12. Jahrhundert bekannt. In Pommern und Mecklenburg ist er in dieser Zeit bereits nachzuweisen. Vor allem im südlichen Ostseeraum ist der Greif als Wappentier sehr verbreitet, hier ist der Greif des ehemaligen pommerschen Herzogshauses im Stadtwappen von Greifswald Das Großherzogtum Baden zeigt zwei zugewendete gekrönte Greifen als Schildhalter.